Beziehungsstatus: Es ist kompliziert

Soziale Medien haben es in kurzer Zeit geschafft, sich tief in zwischenmenschliche Beziehungen einzugraben und das Miteinander zu prägen. Mit diesem Phänomen haben sich Sicherheitsexperten von Kaspersky Lab befasst. Das digitale Mitteilungsbedürfnis der Social-Media-Menschen umspannt mehr oder weniger intensiv alle Generationen. Dabei fiel auf, dass sich Kinder über unseriöse Auftritte der Eltern häufiger empören, als es anders herum der Fall ist.

Laut Befragung der Experten ist die direkte Kommunikation zwischen Freunden und Familie seit Aufkommen der sozialen Netzwerke zurückgegangen. So kommunizieren 30,5 Prozent der Befragten im analogen Leben weniger mit ihren Eltern, 33,4 Prozent weniger mit ihren Kindern, 23,4 Prozent weniger mit ihrem Partner und 35,4 Prozent weniger mit ihren Freunden als früher. Die Begründung dafür ist kein gesunkenes Interesse, sondern der Fakt, dass die Mitmenschen ja ohnehin ständig präsent sind. So wird der abgespeckte direkte Kontakt auch allgemein nicht als negativ empfunden.

"In einer globalisierten und mobilen Welt werden Familien und Beziehungen räumlich immer weiter getrennt. Die digitale Kommunikation kann diese räumliche Kluft allerdings auch überbrücken helfen", erklärt Dr. Astrid Carolus, Medienpsychologin an der Universität Würzburg. Den direkten Kontakt "von Angesicht zu Angesicht" wird die digitale Vernetzung kaum ersetzen können, so Carolus. Allerdings tun sich auch neue Risikofelder auf, wie Cybermobbing und Identitätsdiebstahl. "Wir raten Social-Media-Nutzern dazu, beim Posten mehr auf mögliche Cybergefahren zu achten und private Informationen nicht ohne weiteres zu teilen; nicht zuletzt, weil es auch zu besseren Beziehungen im realen Leben führt", kommentiert Holger Suhl, General Manager DACH bei Kaspersky Lab.

Fotocredits: Kaspersky Lab

(dpa)